"Der Topf mit Nieten."
Mit dem kleinen Grabschehändchen greift
sie in einen sprudelnden Topf. Der Sprudel ist regenbogenfarbiger Rauch,
der nach Früchten riecht, und sie wundervoll benebelt. Heraus zieht die
Kleine, eine Figur. Eine zappelnde Figur. Es ist die Abbildung eines
Menschen, nur um einiges verkleinert. Sozusagen eine Miniaturausgabe
dessen. Er zappelt, schlägt mit seinen kleinen Beinchen um sich, und
quietscht "Lass' mich los! Du glaubst nur, dass ich der Richtige bin,
aber das ist eine Lüge! Du steigerst dich da in etwas hinein, was dir am
Ende eh nur weh tun wird! So hör' doch bitte auf mich!" Sie jedoch,
geizig, gierig, und verliebt wie sie ist, achtet auf keine der
Warnsignale. Sie stürzt sich hinein, in den Topf voller Nieten, greift
wahllos immer & immer wieder hinein, ergötzt sich an dieser, und
wenn sie ausgelutscht ist, bricht sie in Tränen aus, und schimpft, wie
ungerecht & gemein die Welt doch ist, und das alle Jungs einfach
Arschlöcher sind. Ob es traurig ist, oder witzig, da streiten sich die
großen Geister drüber, aber sie lernt einfach nicht aus ihren Fehlern.
Sie stürzt sich wieder in die gleiche Schlucht, und die selben Zacken
ritzen ihr den Bauch auf. Jeder weiß, dass sie keine Gefühle mehr hat.
Weder für andere, noch für sich selbst. Doch die Scharade die sie
spielt, ist wunderbar. Eine Meisterleistung aus Make-Up in ihrem
Gesicht, die die Tränen die sie ihrer Vergangenheit, und den Typen die
sie verarscht haben perfekt übermalt. Man wird nie erfahren, was dieses
Mädchen denkt, denn letztendlich wird sie sich nie selbst finden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen